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Brandschutzdokumentation digitalisieren mit docma-MM

By Expertenwissen, Kunde No Comments

Kommen Gebäude in die Jahre, werden oft umfangreiche Sanierungsmaßnahmen fällig, und mit ihnen steht die gesamte Infrastruktur auf dem Prüfstand. So war auch die Situation, als 2013 die Sanierung eines großen Verwaltungsgebäudes begann. Ein Gebäude, das teilweise unter Denkmalschutz steht, und das im Hinblick auf Brandschutz, Arbeitsschutz und Energieversorgung nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entspricht, stellt besondere Herausforderungen für die Sanierung dar. Die technische Gebäudeausrüstung war veraltet und sollte aus wirtschaftlichen Gründen ebenfalls ausgetauscht werden. Im ersten Schritt wurden die Treppenhäuser aus Gründen des Personen- und Gesundheitsschutzes sowie der Arbeitssicherheit saniert, die zweite Phase sah die abschnittweise Sanierung des Hauptgebäudes vor. Alle Sanierungsmaßnahmen sollten bis 2021 abgeschlossen sein. Die Gegebenheiten vor Ort stellten die Planer vor einige besondere Herausforderungen: Die Hauptverwaltung ist von öffentlichen, vielbefahrenen Straßen umgeben und hat auch im Innenhof kaum Platz für die Baustelleneinrichtung. Die Sanierung musste also unter sehr beengten Platzverhältnissen und darüber hinaus im laufenden Betrieb umgesetzt werden. Unter diesen erschwerten Bedingungen entstanden für jeden Bauabschnitt bis 2021 Dokumentationen auf Papier, teils handschriftlich, in verschiedenen Formaten und an unterschiedlichen Orten abgelegt. Durch die lange Bauphase kam es außerdem zu mehreren Wechseln in der Projektleitung und bei den Beteiligten, was ebenfalls zur heterogenen, wenig übersichtlichen Brandschutzdokumentation beitrug.

Brandschutzdokumentation svt - Papierordner

Der Weg zum Brandschutznachweis II

Wenn sich Baumaßnahmen auf ihren Abschluss zubewegen, steht auch die Erteilung des Brandschutznachweises II durch den TÜV oder ähnliche Organe an. Um hier eindeutig und übersichtlich zu belegen, dass die geplanten Brandschutzmaßnahmen aus der Vorhabenbeschreibung alle vollständig umgesetzt worden sind, musste Ordnung in die Vielfalt der Ordner, Listen und Fotodateien gebracht werden. Schließlich ist der Brandschutznachweis II eine der Voraussetzungen für die Bauabnahme. In diesem Stadium fiel 2020 die Entscheidung, die gesamte Brandschutzdokumentation zu digitalisieren. Dies bedeutete, für die etwa 2.000 eingebauten Brandschotts etwa 2.000 Fotos aufzunehmen und 150 Aufmaßblätter zu erstellen.

Gleichzeitig brachte der Beginn der Corona-Pandemie einen enormen Schub in alle Digitalisierungsvorhaben. Damit wuchs auch der Druck, alle Dokumente verfügbar zu haben, und zwar in einer Form, dass alle Nachweise zentral vorliegen, weil Vor-Ort-Termine für die Prüfung gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich waren. Auch für die Kommunikation mit allen Partnern und Sachverständigen wurden jetzt schnell digitale Dokumente benötigt. Diese besondere Situation trug dazu bei, dass docma-MM nicht nur für alle laufenden Brandschutzmaßnahmen eingesetzt wurde. Das Projekt wurde um die nötigen Ressourcen ergänzt, um den gesamten Bestand nachträglich zu erfassen und digital zu dokumentieren.

Reinhold Geweiler ist Projektleiter der svt-Niederlassung München. Er erinnert sich an das Projekt:

„Ich habe damit begonnen, die handschriftlichen Dokumente ab 2013 in docma zu erfassen. Dafür habe ich jeden Ordner einzeln durchgesehen. Als schwierig erwies sich außerdem die passenden Fotos erst einmal zu finden und sie dann richtig zuzuordnen. Die Dokumente wurden in der Bauphase pro Bauabschnitt erstellt, das heißt meist pro Etage. Für die Abnahme brauchten wir allerdings die genaue Zuordnung zu jedem einzelnen Raum.“

Erschwerend kam noch hinzu, dass im Laufe der Sanierung seit 2013 verschiedene Zulassungsnummern abgelaufen waren. Auch dies musste erfasst und hinterlegt werden.

Glücklicherweise konnten sowohl der Architekt als auch der Ansprechpartner beim TÜV immer wieder Zwischenstände der Brandschutzdokumentation prüfen und feststellen, ob die Zuordnung plausibel ist, damit die endgültige Abnahme und Erteilung des Brandschutznachweises II reibungslos erfolgen konnte.

Reinhold Gerweiler ist Projektleiter der svt-Niederlassung München. Er erinnert sich an das Projekt: „Ich habe damit begonnen, die handschriftlichen Dokumente ab 2013 in docma zu erfassen. Dafür habe ich jeden Ordner einzeln durchgesehen. Als schwierig erwies sich außerdem die passenden Fotos erst einmal zu finden und sie dann richtig zuzuordnen. Die Dokumente wurden in der Bauphase pro Bauabschnitt erstellt, das heißt meist pro Etage. Für die Abnahme brauchten wir allerdings die genaue Zuordnung zu jedem einzelnen Raum.“

Erschwerend kam noch hinzu, dass im Laufe der Sanierung seit 2013 verschiedene Zulassungsnummern abgelaufen waren. Auch dies musste erfasst und hinterlegt werden.

Glücklicherweise konnten sowohl der Architekt als auch der Ansprechpartner beim TÜV immer wieder Zwischenstände der Brandschutzdokumentation prüfen und feststellen, ob die Zuordnung plausibel ist, damit die endgültige Abnahme und Erteilung des Brandschutznachweises II reibungslos erfolgen konnte.

docma-MM als echte Arbeitsgrundlage für die Praxis

Eine mit docma-MM erstellte Brandschutzdokumentation ist eine praxisnahe Unterlage, die auch zur Abstimmung der Gewerke untereinander geeignet ist. Jede Brandschutzmaßnahme ist übersichtlich auf einer A4-Seite inklusive Lageplan und Schottbild dargestellt. Da nicht immer alle Übergaben zwischen einzelnen Arbeitsschritten unmittelbar persönlich erfolgen können, gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, eignet sich die Dokumentation als alleinige Arbeitsgrundlage, weil sie alle zugehörigen Informationen enthält. Möglich wird dies, weil die docma-Software vorsieht, jede durchgeführte Maßnahme unmittelbar zu dokumentieren – unabhängig von der Internetverbindung und dem eingesetzten Gerät. Alle Eingaben, ob auf dem Smartphone, Tablet oder PC werden synchronisiert, sodass jederzeit alle Beteiligten auf eine einzige Datei zugreifen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit der Versionskontrolle ebenso wie das Versenden per E-Mail.

Alle Daten liegen zentral auf einem zertifizierten Server. Über verschiedene Rollen ist es einfach, die Zugriffsrechte aller Beteiligten festzulegen, sodass die Daten individuell nach den Wünschen des Kunden gesichert sind. Personenbezogene Datenspeicherung und damit verbundene etwaige Konflikte mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entfallen.

Mit docma-MM kann svt Brandschutz-Services nahezu alle Kundenwünsche in der Dokumentation umsetzen, weil die App sich individuell anpassen lässt. Die gewünschten Attribute werden einfach eingepflegt, und das Ergebnis ist eine maßgeschneiderte Brandschutzdokumentation. Gleichzeitig ist es für svt selbstverständlich, jedem Kunden eine wirtschaftliche Lösung anzubieten. Das heißt auch, Attribute oder Features aus der App herauszunehmen, wenn sie für den speziellen Anwendungsfall nicht benötigt werden. Das macht die Lösung individuell und benutzerfreundlich, weil nur das vorhanden ist, was der Kunde auch braucht und bestellt hat.

Bestandsdokumentationen und Pläne exportiert docma-MM als .pdf-Datei. Dadurch ist es jederzeit möglich, das Dokument weiterzubearbeiten. Dies war besonders für die nachträgliche Erfassung der handschriftlichen Dokumente und Fotolisten bei der umfangreichen Digitalisierung in diesem Beispiel willkommen und hilfreich.

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Baulicher Brandschutz in Bestandsgebäuden

By Expertenwissen, Kunde, Praxiswissen No Comments

Brandschutz in Bestandsgebäuden ist oft problematisch

Carsten Lüdtke, Leiter der Berliner Niederlassung von svt, hat die Problematik schon häufig beobachtet: „Es kommt immer wieder vor, dass unterschiedlich spezialisierte Planungsbüros Mängel im Brandschutz feststellen und verschiedene Ausführungsvorschläge unterbreiten. Diesen Konzepten mangelt es aber meistens an Detailtiefe und Kenntnis zur Umsetzbarkeit. Oft werden Planungen bei der Ausführung verworfen, geändert oder es kommt zu immensen Nachträgen, um die nachweislich mangelfreie Fertigstellung zu erreichen.“

Projekt: KfW-Standort Berlin

So ein Fall war auch die KfW-Niederlassung in Berlin. Über zehn Jahre waren dort immer wieder Maßnahmen zur brandschutztechnischen Ertüchtigung durchgeführt worden. Diese hatten jedoch in Teilbereichen nicht zum eigentlichen Ziel geführt: der Beseitigung und Abmeldung der in diversen Gutachten beschriebenen Mangelsituationen und der vollständigen Umsetzung des Brandschutzkonzepts. Die KfW hat deshalb im Rahmen eines Vergabeverfahrens die Leistungen zur Beseitigung der Brandschutzmängel so ausgeschrieben, dass die als ursächlich erkannte Lücke zwischen Planung und baulicher Umsetzung unter den Bedingungen der nur ungenügend im Vorfeld zu erfassenden Bestandssituation geschlossen wird. Bereits in den Vergabegesprächen wurde erhöhtes Augenmerk auf die von den Bietern vorgetragene konzeptionelle Herangehensweise gelegt.

Schließlich wurde svt damit beauftragt, als Generalunternehmer die Herstellung des baulichen Brandschutzes in den besonders komplexen Technikbereichen zu übernehmen. Als besondere Herausforderung sollte die gewerkübergreifende Mangelbeseitigung in diesen, der Versorgung des Gebäudes dienenden, Bereichen so ausgeführt werden, dass der laufende Betrieb der Niederlassung aufrechterhalten blieb. „Uns war klar, dass wir eine ganzheitliche Lösung benötigten, die alle Brandschutz-Aspekte vereinte. Dass mit svt ein ausführendes, auf Brandschutz spezialisiertes Unternehmen ein solches Konzept entwickelte und umsetzte, hatte es in Deutschland bis dato nicht gegeben. Doch nur so konnten wir der scheinbar nicht enden wollenden ‚Odyssee‘ der Brandschutzsanierung in den Berliner KfW-Gebäuden ein Ende setzen“, erinnert sich Carsten Lüdtke an die Anfangsphase des Projekts.

Interdisziplinäres Expertenteam entwickelt schutzzielorientiertes Gesamtkonzept

Also aktivierte Carsten Lüdtke seine Kontakte aus vielen Jahren Brandschutz-Tätigkeit und stellte eine Expertengruppe aus eigenen und externen Fachleuten zusammen:

Expertenteam

  • Projekt- und Bauleitung durch svt
  • Montage durch svt
  • Haustechnik-Planung (extern)
  • Lüftungstechnik-Planung (extern)
  • Brandschutz-Gutachter (extern)
  • und ein ehemaliger Prüfsachverständiger (extern)

Auch stand für Carsten Lüdtke und sein Team fest, dass sie nicht jeden einzelnen der zahlreichen Mängel würden beheben können, sondern dass sie zwischen fiktiven Baumängeln und realen Gefahrensituationen unterscheiden müssten. Aus diesem Grund entwickelten sie ein Konzept mit einer schutzzielorientierten Lösung auf Basis der Berliner Bauordnung. Umfangreiche Rückbaumaßnahmen an technischen Anlagen sollten vermieden werden.

Ausgefeilte Lösungen für spezielle Herausforderungen

In 15 Monaten setzte svt das ganzheitliche Konzept in die Realität um. Die jeweiligen Lösungsansätze vereinten alle Aspekte des baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutzes.

Zu berücksichtigen und abzuwägen waren so zum Beispiel

  • Bauart
  • Baustoffwahl
  • Brandlasten
  • Erreichbarkeit und Zugänglichkeit
  • Nutzung und Rettungswege
  • Brandentstehung
  • Branderkennung und Gefahrenabwehr
  • Wirtschaftlichkeit ersetzter Systeme

„Wir haben die individualisierten Lösungen konzipiert, geplant, abgestimmt und so umgesetzt, dass die Vereinbarkeit mit dem Brandschutzkonzept und der Berliner Bauordnung durch die von der KfW und der Bauaufsicht eingesetzten Prüfinstitutionen bestätigt wurde“, fasst Carsten Lüdtke zusammen. „Das Gebäude blieb während der gesamten Baumaßnahmen in Nutzung, was eine besonders umsichtige Terminkoordination und viel Flexibilität vom Projektmanagement verlangte.“

Da es sich um ein Gebäude mit jahrzehntelanger Nutzungsgeschichte handelte, sah sich das Projektteam mit einigen, über Jahre gewachsenen und höchst individuellen Herausforderungen konfrontiert.

Innenliegender Technikraum „Hebeanlage“

Bei der Hebeanlage handelte es sich um einen 17m2 kleinen Raum, in dem lüftungstechnische und weitere Anlagen untergebracht waren. Der Raum war zu Projektbeginn vollkommen verbaut und stand mit 15 Mangelpunkten auf der Liste, viele davon kaum sichtbar. Der Hauptmangel war ein Entrauchungsventilator, der gleichzeitig zur Entlüftung genutzt wurde. „Für diese Kombination gab es keinen Nachweis“, so Carsten Lüdtke. „Wir haben viele Fabrikate verglichen, diese kombinierte Anforderung war nicht zu finden.“ Also entwickelte das svt-Team einen neuen Ansatz und ließ schließlich folgende Festlegung in das vom bauaufsichtlich bestellten Prüfingenieur bestätigte Brandschutzkonzept aufnehmen:

Carsten Lüdtke, Leitung Key Account Management

„Innenliegende Technikräume kleiner 20m² können in Abstimmung mit der Berliner Feuerwehr und dem Prüfingenieur ohne Rauchableitung errichtet beziehungsweise betrieben werden. Die Räume können über benachbarte Räume, die über Rauchableitungsöffnungen oder maschinelle Entrauchungsanlagen verfügen, entraucht werden. Eine Entrauchung dieser Räume ist auch mit Geräten der Feuerwehr möglich.“

Carsten Lüdtke, Leitung Key Account Management

Mit dieser Lösung entfiel die Notwendigkeit der Entrauchung und es konnte ein wesentlich kleinerer, effizienterer Lüfter eingesetzt werden. Durch den Rückbau der nicht benötigten Leitungen wurde viel Platz geschaffen und die aufgezeigten Mängel konnten einfach ausgebaut werden.

Installationsschacht über alle Etagen

Oberhalb von vorhandenen Installationen und vom Flur im 2. Untergeschoss nicht einsehbar, stieß das svt-Team auf einen verdeckten Installationsschacht. Er verband alle Etagen miteinander und enthielt mehrere Installationen, die in den Schacht hinein- und herausgeführt wurden. Im zweiten Untergeschoss war die Schachtöffnung von nennenswerter Größe und verband zwei Flure. Diese Art der Installationseinführung in den Schacht war durch keinen Verwendbarkeitsnachweis abgedeckt. Das svt-Team benötigte dringend eine Lösung, die verhinderte, dass sich ein Brand über mehrere Etagen ausbreiten konnte.

In diversen Planentwürfen und Begehungen entwickelte das svt-Team eine handwerkliche Lösung, die die Monteure ausführen und damit den Brandschutz umsetzen konnten.

Zusammengefasst bestand die Lösung darin, mit Hilfe einer feuerbeständigen Ummantelung und einer Brandschutzklappe eine brandschutztechnische Trennung zwischen Flur und Installationsschacht herzustellen. Da alle Beteiligten, die Fachbauleitung Brandschutz und die Sachverständigen einig und sicher waren, dass durch die so geänderte Ausführung des Bauteilverschlusses zum Schacht eine Gefährdung auszuschließen ist, wurde svt bestätigt, dass die Abweichungen von den technischen Anforderungen in diesem Fall keiner Zulassung bedurften.

„Blockheizkraftwerk“ zur Wärmeversorgung

Die brandschutztechnische Ertüchtigung des Bereichs „Blockheizkraftwerk“ war die anspruchsvollste Aufgabe des Projekts. Denn die Wärmeversorgung und unzählige Installationen liefen hier zusammen und die Liste der Mängel war lang. Das svt-Team analysierte jeden Mangel einzeln und entwickelte in enger Absprache mit dem Auftraggeber neue Lösungswege für den Bereich Blockheizkraftwerk. Beispielsweise überprüfte das svt-Team einige Lüftungsleitungen mit Hilfe von Druck- und Rauchproben, und festzustellen, ob tatsächlich ein Mangel vorlag. Andere Teilbereiche wurden vollständig demontiert und neu geplant, Rohre, Kabel und Lüftungsleitungen neu- um umverlegt. Für die Umsetzung blieben dem Team schließlich nur sechs Wochen, da die Anlage nur in diesem Zeitfenster außer Betrieb genommen werden konnte, was eine sehr effiziente Zusammenarbeit aller Beteiligten erforderte. „Und auch das haben wir geschafft!“, sagt Carsten Lüdtke zufrieden.

Ihr Kontakt

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