Luc de Clapiers

„Die Kunst, Pläne zu machen, besteht darin, den Schwierigkeiten ihrer Ausführung zuvorzukommen.“

Luc de Clapiers

Dieses Zitat stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom französischen Philosophen und Schriftsteller Luc de Clapiers. Es gilt noch heute – und auch für die Brandschutzplanung von Gebäuden. Gerade als Architektin oder Architekt ist die Auslegung der Brandschutz-Abschottungen eine knifflige Angelegenheit bei der Konzeption eines neuen Gebäudes, Hotels oder eines Krankenhauses.

Die Verantwortung wird manches Mal auf die Gewerke auf der Baustelle verlagert, frei nach dem Motto: „Die Gewerke werden schon die richtigen Entscheidungen treffen und geeignete Abschottungen einbauen.“ Das tun sie meistens auch, doch oftmals sind dafür kostspielige und aufwendige Umbauten oder Sonderkon-struktionen notwendig. Wer wichtige Ent-scheidungen bei der Planung versäumt, räumt nicht die Schwierigkeiten aus dem Weg, sondern verschiebt die Verantwortung nur auf später und auf andere Personen – das wusste schon Luc de Clapiers.

Nachholbedarf bei BIM

Die Planung des passiven Brandschutzes erfolgt oft zu spät, zu wenig durchdacht und vor allem – nicht digital. Dabei sollte Building Information Modeling (BIM) heute Standard sein in der Gebäudeplanung.

Während die Gebäude-Planung insgesamt digitaler wird, gilt das leider nicht im selben Ausmaß für den Brandschutz. Gerade BIM bringt spürbare Vorteile für die Brandschutzplanung mit sich, vor allem bei der Platzierung und Auswahl der Brandschutz-Abschottungen.

Wenn Elektroinstallationen, Sanitär-, Heizungs- und Abwasserrohre sowie Leitungen zur Lüftung und Klimatisierung durch Bauteile mit Feuerwiderstand geführt werden, sorgen die Abschottungen dafür, dass die Ausbreitung eines Brands ausreichend lange verhindert wird. Dafür sind verschiedene Maßnahmen notwendig. So können Dämmmaterialien bei nicht brennbaren Rohren die Wärmeweiterleitung verringern. Für brennbare Rohre gibt es Materialien, die im Brandfall aufschäumen und so die Öffnung verschließen, sobald das Rohr geschmolzen ist. Ein gut geplanter Hotel-Neubau hat etwa 100 Abschottungen, bei älteren Gebäuden können es auch 300 sein. Weitaus mehr Abschottungen sind es bei Krankenhäusern, wo eine Vielzahl an Versorgungsleitungen in die Zimmer und OP-Säle verlegt werden. Und durch die Auswahl der richtigen Abschottungen wird es in diesem Fall noch komplexer.

Nicht auf die lange Bank schieben

„Brandschutz ist in BIM nach wie vor ein Randthema, es muss tiefer in BIM verankert werden“, fordert Carsten Lüdtke, Key Account Manager der svt Brandschutz-Services. Trotz aller Digitalisierung erfolge die Brandschutzplanung immer noch analog – und zu spät im Planungsprozess, nämlich häufig erst, wenn alle Kabel und Rohre verlegt seien und kein Spielraum mehr bestehe. Doch die Zeit, die man so am Anfang der Planung gewinne, verliere man hinterher doppelt. Bei svt wird nun Abhilfe mit der Dienstleistung BIM Firestop Engineering Abhilfe geschaffen. Diese verbindet persönliche Expertise mit einer Automatisierung basierend auf der weltweit führenden BIM-Software Revit.

svt betrachtet auch die Wirklichkeit auf der Baustelle. „Mit unserer Automatisierung holen wir die Planer*innen dort ab, wo sie sind, wir schränken ihre Flexibilität nicht ein“, so Lüdtke. „Mit unserer Dienstleistung machen wir unseren Kunden das Leben wirklich leichter.“

Deshalb hat sich svt gegen ein Plug-In entschieden, das bei Kund*innen installiert wird. Das setze viel Einarbeitungszeit sowie Know-how voraus. Stattdessen schicken die Planer*innen ihre Architektur- und Gebäudetechnikmodelle an svt und bekommen die Dateien mit den BIM-Objekten zurück, samt Bestelllisten aller notwendigen Teile und Anleitungen zum Einbau.

Algorithmus unterstützt svt Expert*innen

Auf dem Weg zu den BIM-Objekten sucht ein Algorithmus in den Modellen nach Positionen für Brandschotts. Im Anschluss sammelt er alle Informationen über die Leitungen und Rohre, die durch jede Abschottung laufen, und reduziert die Zahl der notwendigen Fallanalysen, indem er gleichartige Abschottungen zusammenfasst. Das ist zum Beispiel dort der Fall, wo Leitungen durch mehrere hintereinander liegende Wände laufen. Erfahrungsgemäß lassen sich so 300 Schotts auf etwa 30 Varianten herunterbrechen. Dieser Prozess erfolgt halbautomatisch.

Knifflige Fälle werden immer zusätlich von einer Expertin oder einem Experten verifiziert, etwa wenn Rohre schräg durch eine Wand laufen oder wenn sehr viele Rohre eng nebeneinander eingeplant sind. Ein besonderer Service, der den Qualitätsanspruch von svt an die BIM-Planung zeigt. Sind alle Abschottungen geplant, erzeugt der Algorithmus eine CSV-Tabelle mit dem Schottkataster, das alle Informationen wie Bauteilart, Feuerwiderstand, Außendurchmesser und vieles mehr enthält.

„Wir bieten bewusst keine Software an, sondern eine Dienstleistung“, betont Carsten Lüdtke, „denn das ist unsere entscheidene Stärke. Damit machen wir unseren Kund*innen das Leben leichter.“

Wann wird die Brandschutzplanung mit BIM fertig sein und vollautomatisch ablaufen? „Dieser Tag wird kommen“, sagt Carsten Lüdtke. „Herausfordernd bleiben die steigende Anzahl an Gebäudetypen, weitere Detailformate und, ein höherer Automatisierungsgrad – der Weg zu einer Vollautomatisierung bleibt spannend, aber das Angebot in BIM wird immer vollständiger.“

Ihr Kontakt

Interessieren Sie sich für die konkreten Möglichkeiten, die Brandschutz-Planung Ihres Bauprojektes in BIM umzusetzen? Dann freuen wir uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Bauprojekt ist weit fortgeschritten, ohne Brandschutz-Planung in BIM? Dann raten wir zu einer nachhaltigen Dokumentation, um stets alle Maßnahmen im Blick zu haben.

Brandschutz-Dokumentation